NEWS

 

www.viennapredictionmodel.at/

 

Ein Vorhersagemodell für das Rezidivrisiko venöser Thromboembolien

 

Patient:innen mit einer spontanen tiefen Venenthrombose (TVT) der Beine und/oder einer Lungenembolie (LE) haben ein hohes Rezidivrisiko. Internationale Expertengremien empfehlen deshalb eine verlängerte orale Antikoagulation. Viele Patient:innen erleiden jedoch kein Rezidiv, sind aber dennoch dem Blutungsrisiko und anderen Belastungen einer Langzeitantikoagulation ausgesetzt.

 

Das Vienna Prediction Model (VPM) kann bei Patient:innen mit einer ersten spontanen TVT oder LE angewendet werden, die eine initiale Antikoagulationstherapie über 3–6 Monate abgeschlossen haben. Mit Hilfe des Modells ist es möglich, Patient:innen mit einem niedrigeren Rezidivrisiko, bei denen ein Absetzen der Antikoagulation in Betracht gezogen werden kann, zu identifizieren. Dadurch ist eine individualisierte und personalisierte Risikobewertung möglich. Dieser Ansatz unterstützt eine Entscheidungsfindung zur Dauer der Sekundärprophylaxe unter Berücksichtigung individueller Patient:innenpräferenzen, insbesondere wenn das Nutzen-Risiko-Verhältnis unklar ist.

 

Das Vienna Prediction Model (VPM) wurde im European Heart Journal veröffentlicht [Kyrle et al. Eur Heart J. 2024;45:45-53] und ist über einen ebenfalls in der Publikation eingebetteten Weblink zugänglich. Diese Anwendung ist ausschließlich für medizinisches Fachpersonal bestimmt.

 

 

Patients with an unprovoked deep vein thrombosis of the leg and/or pulmonary embolism have a high recurrence risk and international expert panels suggest extended-phase anticoagulation. Many patients will never experience recurrence but are exposed to a bleeding risk and other burdens of long-term anticoagulation.

 

The Vienna Prediction Model (VPM) can be used for patients with a first unprovoked deep venous thrombosis of the leg or pulmonary embolism who completed the initial anticoagulant treatment of 3-6 months. The VPM identifies patients with a lower risk of recurrence in whom discontinuation of anticoagulation may be considered. The model allows a personalized risk assessment. This approach facilitates informed decision-making on the duration of secondary thromboprophylaxis considering a patient's preference especially when the balance between risks and benefits is uncertain.

The Vienna Prediction Model (VPM) has been published in the European Heart Journal [Kyrle et al. Eur Heart J. 2024;45:45-53] and is accessible via a web-link embedded in the publication. This application is intended to facilitate the use of the VPM for healthcare professionals only.

 

 

Am 17. Januar 2025 fand unser 2. Wiener Gerinnungssymposium statt. Diese Veranstaltung, organisiert vom Team der Gerinnungsambulanz an der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Medizinische Universität Wien – Universitätsklinikum AKH Wien, bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich der Hämostaseologie. Die Vielfalt der Blutgerinnungsstörungen, neue therapeutische Entwicklungen und die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Dieses Symposium stärkte das Verständnis für komplexe medizinische Themen und förderte die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen. Wir freuen uns, bekannt zu geben, dass das Gerinnungssymposium im nächsten Jahr, am 16. Januar 2026 zurückkehren wird, um weiterhin wichtige Diskussionen und Fortschritte in der Hämostaseologie voranzutreiben. Wir danken allen Teilnehmer:innen für ihren Beitrag zu diesem einzigartigen Symposium und freuen uns auf die Fortsetzung dieses wertvollen Austauschs im nächsten Jahr.