Thrombotisch thrombozytopenische Purpura (TTP)

 

Die TTP ist eine äußerst seltene Erkrankung, die meist ohne erkennbare auslösende Ursache, manchmal auch als Komplikation anderer Erkrankungen (z.B. bakterielle oder virale Infekte), nach Medikamenteneinnahme oder im Rahmen der Schwangerschaft auftritt. Charakteristische Symptome sind Müdigkeit und Schwäche (schwere Blutarmut) sowie neurologische Beschwerden wie Sprach- und Sehstörungen, Schwäche der Arme oder Beine, Benommenheit hin bis zur Bewußtlosigkeit oder Krampfanfälle (Thrombose der kleinsten Gefäße im Gehirn). Kommt es zu einer Beteiligung der Nieren (Niereninsuffizienz), so spricht man von einem hämolytisch urämischen Syndrom (HUS). Die typischen Blutbefinde sind schwere Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen, Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen) und erhöhte Nierenwerte. Die TTP wird meistens durch Antikörper gegen die von Willebrand-Faktor spaltende Protease hervorgerufen. Die Krankheitsursache des HUS ist nicht bekannt. Der Krankheitsverlauf ist meist rasant und ohne Behandlung bei der überwiegenden Zahl der Patienten tödlich. Die Therapie ist der Plasmaaustausch (Ersatz des Patientenplasmas durch von Blutspendern gewonnenes Blutplasma), der bei etwa 90 % der Patienten erfolgreich ist.